Kommunaler Gewaltschutz im Kreis Kleve
Eine Sichtfelderweiterung

Fachtag zum Gewaltschutz im Kreis Kleve

Im Rahmen der landesweiten Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen im November 2025 bietet der Fachtag der Runden Tische für ein gewaltfreies Zuhause im Kreis Kleve die Möglichkeit, Best-Practice-Beispiele aus anderen Kommunen kennenzulernen, Synergien der Gewaltschutzaktivitäten zu bündeln und die gemeinsame Netzwerkarbeit zu stärken.

Die Schirrmherrschaft des Fachtages übernimmt, Bundestagsabgeordneter Stefan Rouenhoff (CDU). Er begrüßt die Teilnehmenden mit einem Statement aus Berlin. Im Anschluss geben die Frauenberatungsstelle Impuls und die Projektleitung „Justus“ mit einer Einführung unter dem Titel „Was ist Gewalt?“ einen inhaltlichen Einstieg und schaffen damit einen gemeinsamen fachlichen Rahmen für den weiteren Austausch.

Das neue Gewalthilfegesetz stellt die kommunalen Kooperationspartner vor Ort vor neue Herausforderungen. Die neuen Aufgaben und Verpflichtungen sowie die Abgrenzungen zu Landes- und Bundesaufgaben werden durch die Juristin Dorothea Hecht erläutert, die das Gesetz für den Bundesverband der Frauenhauskoordinierung in Berlin eng begleitet hat.

Der Fachtag richtet sich an alle Mitglieder der Runden Tische für ein gewaltfreies Zuhause sowie an alle im Gewaltschutz aktiven und interessierten Fachkräfte, von der Schulsozialarbeit bis zu den Familiengerichten. Auch die neu konstituierten kommunalen Räte sind eingeladen, sich über das neue Gewalthilfegesetz zu informieren und die Akteur*innen des Gewaltschutzes im Kreis Kleve kennenzulernen.In verschiedenen Workshops werden anschließend folgende Bevölkerungsgruppen in den Fokus gestellt: Frauen und Mädchen, Seniorinnen und Senioren, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung, Männer und queere Menschen.

ANMELDUNG

WIE SIE ZUM VERANSTALTUNGSORT GELANGEN

Adresse : Stadthalle Kleve, Lohstätte 7, 47533 Kleve

🚌 Erreichbarkeit mit Bus und Bahn
• Die nächste Bushaltestelle zur Stadthalle heißt Kleve Wasserstraße und ist etwa 3 Minuten Fußweg von der Stadthalle entfernt.
• Die Buslinie 49 CITY‑BUS fährt vom Bahnhof Bahnhof Kleve zur Haltestelle Wasserstraße in der Innenstadt – im 30-Minuten-Takt.
• Der Bahnhof Kleve liegt ebenfalls nur einen sehr kurzen Fußweg zur Stadthalle (≈ 400-450 m) entfernt.

🚗 Direkt „hinten“ bei der Stadthalle stehen ca. 97 gebührenpflichtige Stellplätze zur Verfügung (max. Parkdauer: 9 Stunden).

Unsere Key Note Speaker & Moderatorin

Keynote speaker

Dorothea Hecht

Juristische Referentin, Frauenhauskoordinierung e.V.

Dorothea Hecht ist juristische Referentin bei Frauenhauskoordinierung e.V. in Berlin seit 2018. Frauenhauskoordinierung setzt sich für die Belange von Frauenhäusern und Beratungsstellen ein, überwiegend solcher, deren Träger Wohlfahrtsverbände sind. Hier werden einerseits Dienstleistungen angeboten, andererseits Lobbyarbeit für die Verbesserung der Situation gewaltbetroffener Frauen und der Finanzierung des Hilfesystems. Dazu trägt Frau Hecht als Juristin mit ihrer Expertise bei. Davor war sie lange Jahre bei BIG-Koordinierung des Vereins „Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen e.V.“ im Thema Gewaltschutz unterwegs. Gleichzeitig ist Dorothea Hecht Rechtsanwältin und Fachanwältin für Familienrecht seit über 30 Jahren.

Keynote speaker

Yvonne Tertilte-Rübo

Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kleve, Diplom Sozial-Pädagogin, Gesprächstherapeutin, Gender & Diversity Expertin.

Kommunales Gewaltschutzkonzept Kleve 2025–2030

Die Stadt Kleve hat ein umfassendes Gewaltschutzkonzept für die Jahre 2025 bis 2030 beschlossen — mit eindrucksvoller Unterstützung aus allen politischen Richtungen. Dieses Konzept verknüpft Sicherheit im öffentlichen Raum, Schutz von Gewaltbetroffenen, Prävention, Bildung, nachhaltige Strukturen, Kommunikation und Innovation zu einem städtischen Gesamtpaket.

Sichere Stadtentwicklung: Kleve verbessert Beleuchtung, führt sogenannte Sicherheitsspaziergänge durch und plant Bürger- und Bürgerinnenbeteiligung für sicherere öffentliche Räume.

Schutz für Gewaltbetroffene: Eine neue Unterkunft für obdachlose Frauen ist in Planung – ebenso Begleitung und Schutzangebote wie Beratungswohnungen. Zudem wird der Opferschutz im öffentlichen Nahverkehr gestärkt: Busfahrer- und Busfahrerinnen sollen geschult werden, und Notrufsäulen sollen im Stadtbereich installiert werden.

Prävention und Bildung: Institutionelle Gewaltschutzverpflichtungen werden zur Auflage bei städtischer Förderung. Vereine müssen Ansprechpartner benennen. Aufklärungskampagnen und kreative Aktionen – z. B. Fotowettbewerbe und Workshops – werden gestärkt.

Strukturen & Kommunikation: Die Netzwerkstruktur – u. a. der „Runde Tisch für ein gewaltfreies Zuhause“ – wird ausgebaut, inklusive einer überarbeiteten Website www.zuhause-gewalt.de und regelmäßiger Kommunikation mit Bürgern und Bürgerinnen.

Innovation & Qualifizierung: Geplant ist ein eigenes Stadt-Siegel „Gewaltschutzgeprüft“, ein Verbot sexistischer Außenwerbung und breit angelegte Forschungskooperationen mit der Hochschule Rhein-Waal.

Das zugrunde liegende Steuerungs- und Controllingsystem nutzt klare Indikatoren — etwa „sichere Stadtentwicklung“, „Zugang zu Unterstützungsangeboten“, „Präventionsmaßnahmen“ — und erlaubt jährlich Reflexion und Transparenz über Fortschritte bis 2030 im Ausschuss für Generationen und Gleichstellung.

Keynote speaker

Christian Seißer

Leiter Ordnungsamt Kleve

Moderatorin

Corinna Ortmann

Corinna Ortmann unterstützt als Kommunikationsprofi seit vielen Jahren Unternehmen, Selbstständige und Organisationen dabei, sichtbar zu werden und Verbindungen zu schaffen. Für sie ist Kommunikation eine Brücke zwischen Menschen, Ideen und Perspektiven – klar, empathisch und mit Gespür für Zwischentöne.

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Unsere Workshops

In unseren Workshops wollen wir uns dem Thema Gewalthilfe aus der Sicht verschiedener Menschengruppen nähern. Wir möchten Sie bitten sich Ihrer eigenen Fachexpertise entsprechend, in diese Workshops einzubringen.

Alle Workshops haben dabei drei gleiche Schwerpunkte immer auf die jeweilige Zielgruppe bezogen.

Bestandsaufnahme:

Was gibt es bereits an funktionierender Gewalthilfe im Kreis Kleve?

Forderungen aufstellen:

Was benötigen wir unbedingt für den kommunalen Gewaltschutz kreisweit?

Was wäre „nice to have“?

So unterschiedlich wie unsere Workshopleitungen wird auch die Herangehensweise in den verschiedenen Workshops sein. Lassen Sie sich überraschen. Die Ergebnisse der Workshops werden im Anschluss dem Plenum präsentiert.

Workshop 1: Sichtfeld Kinder und Jugendliche

Workshopleitungen

Katja Kleinebenne

Caritasverband Kleve e.V.

Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Diplom-Psychologin, Systemische Familienberaterin

„Schweigen schützt die Täter.“

Gaby Niemeck

Stabstelle Controlling, Netzwerkkoordination Präventionsketten

Stadt Emmerich am Rhein, Fachbereich Jugend, Schule, Sport

Diplom Verwaltungswirtin, Stadtamtsrätin

Fachinformationen zum Workshopthema:

1. “Kinder und Jugendliche als Mitbetroffene von Gewalt in Paarbeziehungen” – Empfehlungen für NRW Jugendämte

2. Schwerpunktveranstaltung „Gewaltschutz in familiengerichtlichen Verfahren“

3. Gewaltschutz für Mädchen* und junge Frauen* in NRW – Hürden, Perspektiven und Gelingensfaktoren

Corina Grieger

Workshop 2: Sichtfeld Menschen mit Behinderung und Senior*innen

Workshopleitungen

Dr. Monika Rosenbaum

Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW!

Dr. Monika Rosenbaum leitet seit 2018 das NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW. Inhaltlich verantwortet sie im NetzwerkBüro vor allem die Themen Gewaltschutz / Selbstbestimmung und Gesundheit, arbeitet auf Landesebene u.a. mit im Netzwerk Gewaltschutz inklusiv und in der Landesinitiative Gewaltschutz.

„Barrieren schützen Täter.“
„Gewaltschutz für Frauen und Mädchen mit Behinderung muss sein wie ein gutes T-Shirt, das sich anpasst. Nicht wir müssen uns dem System anpassen, sondern das Gewaltschutz-System muss sich den unterschiedlichen Bedarfen anpassen.“

Initiative „Lauter werden“

Corina Grieger 51 Jahre und Vorsitzende der Initiative Lauter werden in Emmerich am Rhein . Unser Ziel: „Wir setzen uns für Barrierefreiheit ein. Gute gemeint ist nicht gut gemacht.“

Stefanie Bodden-Bergau

Polizei NRW – Kreis Kleve

Kriminalhauptkommissarin

Zuständig für: Prävention vor sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder, Kindesmisshandlung, Seniorenprävention und Gewaltprävention im Allgemeinen

Ich möchte die vulnerablen Gruppen, u.a. Kinder, Frauen, aber auch Senioren vor Deliktstypischen Straftaten schützen und versuche sie deshalb durch präventive Veranstaltungen für Gefahren und Opferrisiken zu sensibilisieren.

„Gefahren bahnen sich oft an. Man sollte seinen Gefahrenradar schärfen“.

Workshop 3: Sichtfeld Opferschutz

Workshopleitungen

Joachim Verhoeven

Polizei NRW – Kreis Kleve

Kriminalhauptkommissar, Opferschutzbeauftragter Der kriminalpolizeiliche Opferschutz ist ein Teilbereich der Polizei, der sich speziell um die Betreuung und Unterstützung von Geschädigten von Straftaten kümmert. Ziel ist es, Betroffene nach einer Straftat zu schützen, zu informieren und zu unterstützen, sowohl unmittelbar nach dem Ereignis als auch im weiteren Verlauf des Strafverfahrens.

„Geschädigte einer Straftat, eines Unglücksfalls, eines Verkehrsunfalls und Angehörige befinden sich häufig in einer psychischen Ausnahmesituation.“

Jakob Holtz

Together Kleve

Staatlich anerkannter Erzieher

„Staatlich anerkannter Erzieher“

Fachinformationen zum Workshopthema:

1. Polizeiliches Handeln und polizeilicher Opferschutz in Fällen Häuslicher Gewalt

2. Gewaltschutz – vulnerable Zielgruppen Lesbische, bisexuelle, trans*, inter* und nicht-binäre Menschen

Workshop 4: Sichtfeld Politik

Workshopleitungen

Susanne Siebert

Politische Partei: die Grünen

Susanne Siebert, Diplom-Pädagogin, ist seit 2008 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und politisch bereits seit 1983 aktiv. In der Ratsperiode 2020–2025 war sie Ratsmitglied der Stadt Kleve, 2. stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Ausschusses für Generationen und Gleichstellung. Darüber hinaus war sie Mitglied im Ausschuss für Personal und Digitalisierung, im Jugendhilfeausschuss, im Sozialausschuss – dort als stellvertretende Vorsitzende – sowie im Unterausschuss Jugendhilfeplanung.

Tobias Grundmann

Politische Partei: CDU

Tobias Grundmann ist kaufmännischer Mitarbeiter im Außendienst und Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Materborn/Reichswalde.

In der kommunalen Politik ist er im Ausschuss für Generationen und Gleichstellung, im Schulausschuss, im Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Naturschutz und im

Sozialausschuss aktiv.